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Jentsch, Werner (Hrsg.)


Enteignung und Zwangskollektivierung in sächsischen Dörfern


Leipziger Universitätsverlag
1. Aufl. 2020
   
Print
 
 
Medium: Print
978-3-96023-348-0
01.03.03 Recht der einzelnen Länder (DDR)

Die im Osten Deutschlands sofort nach Ende des Zweiten Weltkriegs eingeleitete Bodenreform sowie die in der frühen DDR verfolgte Politik der Einführung von kollektiven Produktionsgenossenschaften als Rückgrat der Landwirtschaft führten im Agrarsektor zu den tiefsten Einschnitten im 20. Jahrhundert.
 
Aus ganz persönlicher Perspektive schildern Angehörige hiervon direkt betroffener sächsischer Familien die mit dieser verhängnisvollen Politik einhergehenden Zerstörungen der bis dahin prosperierenden und wirtschaftlich überaus effizient arbeitenden Großbauernhöfe, die zumeist das Zentrum eines Dorfes geprägt hatten. Entstanden aufgrund der fleißigen und sachkundigen Arbeit von Generationen erfahrener Landwirte und stets organisiert nach neuen technischen Standards hatten sie der Landbevölkerung über zwei Jahrhunderte ein auskömmliches und erfülltes Leben gesichert.
 
Mit der nach sowjetischem Vorbild eingeleiteten Zerstörung dieser Strukturen ging ein beispielloser Niedergang der Landwirtschaft einher, der sich nicht allein im Rückgang der Erträge und mit Verlusten manifestierte, sondern sich bald in einer Vernachlässigung selbst der Bausubstanz mit Händen greifen ließ. Häufig wurden diese Prozesse zudem von politischer Willkür gegenüber Einzelnen begleitet, nicht wenige persönliche Tragödien sind damit verknüpft.
 
Umsomehr wollen die hier abgedruckten Fallbeispiele an jene Blütezeit der Großbauernhöfe erinnern, die für die Autoren gleichbedeutend mit ihren Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit sind. Sie wollen das Wissen um diese Entwicklungen und die damit verbundenen Erfahrungen wachhalten und bewahren sowie eine Brücke in die Gegenwart schlagen, die den nachwachsenden Generationen ermöglicht, sich dieser Vergangenheit zu vergewissern.