Die Anfänge wissenschaftlichen Denkens lagen im Handwerksbereich und wurden mit Téchne umschrieben, was neben Handwerk, auch Kunst(fertigkeit) und Geschicklichkeit sowie geistige Gewandtheit bedeutete.
Der Begriff Téchne blieb für zahlreiche Disziplinen - Medizin und Rechtsdenken ebenso wie die rhetorische oder die Kriegs- und Reitkunst - lange bestimmend. Man gab sich mit praktischem Wissen zufrieden, weshalb mit dem Aufkommen von Mathematik und Geometrie und dann dem naturwissenschaftlichen Denken von Aristoteles und Theophrast ein neuer Begriff gesucht und mit Epistéme gefunden wurde. Diese ›strengen‹ Wissenschaftsdisziplinen fragten nicht nur danach, ob etwas praktisch ›möglich‹ war, sondern auch nach den Gründen, warum das der Fall war. Man strebte nach bleibendem und logisch-begründbarem, ja möglichst ewigem Wissen.
Als Auslöser für den dritten Entwicklungsschritt - der mit Phrónesis umschrieben wurde - dienten eine Reihe weiterer Disziplinen zu denen neben Medizin und Politik, Rhetorik, Philosophie und Ethik, auch Téchne nomothetiké oder dikastiké zählte; Bezeichnungen, die zunächst für den gesamten Rechtsbereich standen und etwa ›Jurisprudenz‹ bedeuteten. - Für alle diese Disziplinen paßte weder der Begriff Téchne, noch Epistéme.
Es brauchte etwas vermittelnd Neues, was mit dem Begriff Phrónesis gefunden wurde. Auch diese neuen Bereiche wollten wissenschaftlich-methodisch und logisch korrekt vorgehen und ihr Wissen begründen. - Phrónesis brachte - über Logik und Methode hinaus - abwägende ›Klugheit‹ und damit eine gewisse Beweglichkeit in das wissenschaftliche Denken.
Buchdetails
Titel · Autor · Sachgebiet | Verlag · Auflage · ISBN | Aktualität · Status | Bestellen | Merken |
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Details Barta, Heinz Von Téchne zu Epistème und Phrónesis Zum Entstehen einer wissenschaftlichen Jurisprudenz im Kontext des Entstehens von Wissenschaft im antiken Griechenland |
Sramek, Jan 1. Aufl. 2024 |
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Medium: Print
| 978-3-7097-0348-9 | |||
00.01.02 Rechtsgeschichte 01.03.06 Recht der einzelnen Länder (Griechenland) |
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